Eher das zweite. Denn eigentlich wollte ich ja Psychologie studieren.
Davon kam ich nur deshalb ab, weil mich die Statistik und das Schubladendenken abgeschreckt haben. Weil ich zum Glück auch Freude am kreativen Bauen hatte, entschied ich mich, Architektur zu studieren. Aber schon vor meinem Studium interessierte ich mich für Naturheilkunde und studierte Bücher und alles, was ich zu diesem Thema kriegen konnte.
Der erste Besuch bei einer Heilpraktikerin (als ich ein Burnout hatte, das von keinem Arzt als solches erkannt wurde), begeisterte mich dann so sehr für die Naturheilkunde, dass ich auch beruflich nicht mehr an ihr vorbei kam. Was mich an der Naturheilkunde und geistigen Heilweisen fasziniert, ist zu erleben, welche Energien alles durchströmen und verbinden. Ich habe erkannt und erfahren, wie sehr Körper, Seele und Geist unabdingbar miteinander verknüpft sind und im gegenseitigen Wechselspiel miteinander stehen und auch ihr Umfeld, den umgebenden Raum umfassen.
Die Erinnerung daran, dass ich Bauprojekte von der Planung bis zur Fertigstellung komplett betreut habe, geben mir die nötige Bodenhaftung bei energetischen Heilbehandlungen.
Wenn ich in meiner Praxis mit extremen Biographien und Erkrankungen konfrontiert werde, könnte ich vielleicht nicht immer so ruhig bleiben, wenn ich nicht die Erfahrungen als Architekten im Rücken hätte: Dort war ich oft mit großem Termindruck konfrontiert, mit schnellen Entscheidungen und Koordinierungsarbeiten auf der Baustelle. Ich musste auf Wünsche von Vorstandsvorsitzenden, Bauherren und Chefs eingehen und wollte gleichzeitig mein Ziel im Auge behalten, und natürlich mussten auch die finanziellen Vorgaben der Bauherren eingehalten werden.
Diese Aufgaben haben mich sehr geerdet und geben mir heute die nötige Stabilität und einen ruhigen Überblick. Denn geistige Heiler müssen ihre Patienten sehen, ihr Wesen erkennen. Sie sollten vor allem jene Teile sehen, die ungern gezeigt oder versteckt werden wollen oder völlig unbewusst sind. Eben diese Teile sollten sie aber möglichst bewusst machen, um die Prozesse der Transformation und Heilung zu ermöglichen. Das braucht mehr als freundliches Geplauder und einmal Handauflegen.